WOHNMOBIL-DUSCHE NACHRÜSTEN: WIE MACHE ICH DAS?
Möchtest du eine Wohnmobil-Dusche nachrüsten? Oder fragst du dich ab, ob eine Camper-Dusche wirklich notwendig ist? Die Meinungen darüber gehen auseinander. Wir möchten uns nach einer langen Wanderung oder einem heißen Tag abspülen können. Zudem möchten wir mehrere Tage lang Off-Grid campen können. Der Bau einer Wohnmobil-Dusche ist für uns daher sehr wichtig! Um Platz zu sparen, haben wir uns für eine Camper-Außendusche entschieden. Die Nachteile einer Camper-Außendusche sind jedoch, dass sie bei schlechtem Wetter nicht benutzt werden kann, dass man nicht immer die gewünschte Privatsphäre genießt und dass die Seife ohne Auffangschale in der Natur landet. Diese Gründe veranlassten Bo und Flip dazu (@harriethecampervan), selbst eine Wohnmobil-Dusche zu bauen. Wir haben sie gebeten, einen Gast-Blogbeitrag über den Bau einer Camper-Dusche zu schreiben, so dass du nach dem Lesen dieses Blogs genau weißt, wie du eine Dusche in deinem Camper einbauen kannst.
HAFTUNGSAUSSCHLUSS: Dieser Blog wurde von Wohnmobil-Selbstausbauern geschrieben. Obwohl dieser Blog mit größtmöglicher Sorgfalt zusammengestellt wurde, kann er unvollständige und/oder falsche Informationen enthalten. Führe daher immer eine eigene Recherche durch. Wir übernehmen keine Verantwortung und Haftung für deinen Camper-Ausbau.
CAMPER-DUSCHE EINBAUEN: WORAUF MUSST DU ACHTEN?
Natürlich musst du einige Dinge beachten, wenn du eine Camper-Dusche einbauen willst. Hast du zum Beispiel genügend Platz in deinem Camper, um eine feste Wohnmobil-Dusche einzubauen? Und möchtest du den kostbaren Platz dafür nutzen? Unser Citroën Jumper ist ein L3H2, so dass wir den Platz hatten, um eine Camper-Dusche einzubauen. Du kannst dir vorstellen, dass dies mit einem L2 oder einem kleineren Modell schwieriger umzusetzen ist.
Du benötigst nicht nur Platz für deine Wohnmobil-Dusche, sondern musst auch einen Warmwasserboiler installieren. Eine kalte Dusche wird sicherlich kein Vergnügen sein. Zudem musst du einen höheren Wasserverbrauch und damit einen größeren Frischwasser- und Abwassertank einkalkulieren. Der Einbau einer Dusche geht also mit zusätzlichen Arbeiten (und Kosten) einher. Wir haben relativ lange recherchiert, aber es hat sich auf jeden Fall gelohnt.
Bevorzugst du den Einbau einer Camper-Außendusche? In unserem Blog über das Camper-Wassersystem gehen wir auf alle Komponenten ein, auch auf die Außendusche.
Unsere Wohnmobil-Außendusche.
EINKAUFSLISTE WOHNMOBIL-DUSCHE
- Wohnmobil-Duschwanne (70 x 90), 50 x 50 x 5 cm, 68 x 68 x 10 cm
- Holz oder hartes Isoliermaterial zur Verstärkung unter der Wohnmobil-Duschwanne
- Dachfenster mit Belüftung
- Extra flacher Duschwannen-Siphon
- Polymax
- Abflussrohr zum Abwassertank (ø 4 cm)
- Wandplatten, Kupferrohre und Klemmverschraubungen
- Hohlwanddosen
- 3,6 mm Sperrholzplatte (für Unterboden, Rückwand und als Vorlage für Seitenwände)
- 5,5 mm Sperrholz aus Hartholz
- 12 mm Tischlerplatte (äußere Seitenwände des Rahmens)
- 5,5 mm Sperrholz aus Hartholz (innere Seitenwände, Rahmen & Decke)
- Wasserfeste Beize (innere Seitenwände, Rahmen und Decke) + Aluminiumband
- Grosfillex-Fliesen und Grosfillex-Kleber
- Thermostat und Duschstange
- Faltbare Kunststoff-Duschtür für Wohnmobile (verschiedene Abmessungen)
- Teakholz-Bodenbelag (optional)
SCHRITT-FÜR-SCHRITT-ANLEITUNG FÜR DEN BAU EINER CAMPER-DUSCHE
Bist du bereit, eine Dusche in dein Wohnmobil einzubauen? Im Folgenden teilen wir unsere Erkenntnisse und eine praktische Schritt-für-Schritt-Anleitung.
SCHRITT 1: POSITION UND ABMESSUNGEN BESTIMMEN
Zunächst einmal muss der Duschbereich in den Entwurf oder die Konstruktionszeichnung aufgenommen werden. Wir haben uns für eine 70 x 90 cm große Wohnmobil-Duschwanne entschieden, weil wir an dieser Stelle auch unsere mobile Wohnmobil-Toilette aufgestellt haben. Die Maße dieser Wohnmobil-Duschwanne bildeten stets unseren Ausgangspunkt. Wünschst du dir eine andere Größe, solltest du zuerst prüfen, ob diese verfügbar ist. Du kannst dir auch deine eigene Duschwanne herstellen.
VORSCHLÄGE FÜR WOHNMOBIL-DUSCHWANNEN
TIPP: Integrierte Rillen verringern die Ausrutschgefahr. Entscheidet man sich für eine-Wohnmobil-Duschwanne mit glatter Oberfläche, kann darauf ein Teakholzboden verlegt werden.
Beispiel einer Wohnmobil-Duschwanne mit integrierten Rillen.
SCHRITT 2: BELÜFTUNG IN DIE WOHNMOBIL-DUSCHE EINBAUEN
Beim Duschen wird warme, feuchte Luft freigesetzt. Diese Luft muss nach außen abgeführt werden. Hierfür stehen verschiedene Lösungen zur Verfügung. Du hast die Wahl zwischen einem Lüftungsgitter in einer Seitenwand, einem Dachventilator (motorisiert oder nicht) oder einem Fenster. Wir haben uns für den Einbau eines Dachfensters in der Wohnmobil-Dusche entschieden. Somit ist eine ausreichende Belüftung bei relativ kurzen Duschen in einem Wohnmobil gewährleistet. Darüber hinaus fällt durch das Dachfenster Tageslicht in diesen geschlossenen Raum. Letzteres empfinden wir als besonders angenehm.
Lies hier, wie du selbst ein Camper Dachfenster einbaust.
SCHRITT 3: WOHNMOBIL-DUSCHWANNE UND WASSERABLAUF EINBAUEN
Im 1. Schritt hast du eine Wohnmobil-Duschwanne ausgewählt, die für deinen Grundriss geeignet ist. In diesem Schritt installierst du die Wohnmobil-Duschwanne und den Wasserablauf. Achte darauf, dass du unter der Duschwanne des Wohnmobils genügend Platz für den Abfluss haben. Wir haben uns für einen extra flachen Camper-Duschwannen-Siphon entschieden und ein Loch in den Holzboden gebohrt. Damit soll der Höhenverlust in der Camper-Dusche minimiert werden. Für den Wasserablauf haben wir ein rundes Loch in den Metallboden gebohrt. Über dieses führt das Abflussrohr (4 cm) in den Abwassertank unter dem Camper.
Platziere deine Wohnmobil-Duschwanne an der gewünschten Stelle und zeichne diese auf dem Boden an. Entferne sie anschließend und sorge für eine solide Auffüllung unter der Camper-Duschwanne. Wir haben den (ziemlich unebenen) Freiraum unter der Wohnmobil-Duschwanne mit unterschiedlich dicken Holzresten gefüllt. Darauf haben wir dann eine 3,6 mm dicke Sperrholzplatte gelegt. Dies diente dazu, das Gewicht zu verteilen. Selbstverständlich kannst du den Raum unter der Wohnmobil-Duschwanne auch mit anderem Material füllen, zum Beispiel mit hartem Isoliermaterial. Sorge auf jeden Fall für eine feste Füllung, damit deine Camper-Duschwanne keine Risse bekommt.
Auffüllung vorbereitet? Dann kannst du jetzt deine Camper-Duschwanne montieren. Die ABS-Duschwanne kann auf einem Holzboden mit Polymax verleimt werden. Belaste die Wohnmobil-Duschwanne großzügig mit Ballast und lasse das Ganze einen Tag lang trocknen.
Wohnmobil-Duschwanne im Camper platzieren.
SCHRITT 4: DUSCHWÄNDE UND WASSERZUFUHR FÜR DIE WOHNMOBIL-DUSCHE EINBAUEN
Jetzt, wo die Duschwanne montiert ist, kannst du mit den Wänden fortfahren. Wir haben uns für eine Kombination aus 12 mm Tischlerplatte, 5,5 mm Hartholzsperrholz und 3,6 mm Hartholzsperrholz entschieden.
Wir haben als Erstes die beiden Seitenwände hergestellt. Diese befinden sich im rechten Winkel zur Seite des Autos. Eine Seitenwand besteht aus zwei Wänden mit darin einem Hohlraum, in dem die Wasserzufuhr, aber auch Strom oder z. B. eine Einbaunische untergebracht werden können. Der Raum zwischen den beiden Wänden wurde mit einem Holzrahmen verstärkt. Dafür haben wir 44 x 44 mm-Latten benutzt. Diese bieten genau den Platz, der für die Unterbringung der Wandplatten und Hohlwanddosen nötig ist.
Die Seitenwände folgen den Konturen der Seite des Autos. Für diese Konturen fertigst du eine Schablone aus Karton oder einer dünnen Holzplatte an. Wir haben dies mit einer 3,6 mm dicke Hartholzplatte getan. Geduld ist hier eine Tugend. Bearbeite die Schablone so lange, bis du zufrieden bist und diese sich perfekt um die Sparren legt. Übertrage die Konturen der Schablone auf deine Seitenwände und säge sie vorsichtig mit einer Stichsäge aus. Stelle sicher, dass die Seitenwände die richtige Höhe (basierend auf deinem Auto) und Breite (basierend auf der Duschwanne) haben. Bohre anschließend die benötigten Löcher in der Wand, z. B. für den Thermostat, die Steckdosen und die Lichtschalter.
Rahmen für die Duschwände herstellen.
Stelle die Seitenwände neben die Duschwanne und fertige einen Rahmen an der Seite des Wohnmobil-Duschkopfs an. Für die Außenwand haben wir 12 mm starke Tischlerplatten und für die Innenwand 5,5 mm starkes Hartholzsperrholz verwendet. Befestige die Wandplatten, Kupferrohre und Klemmverschraubungen zumindest an der Außenseite der Seitenwand, damit du von dort weiter an der Wasserzufuhr arbeiten kannst. Befestige die Innenwand am Holzrahmen und platziere die andere Seitenwand neben die Duschwanne.
Stelle sicher, dass der Abstand zwischen den beiden Seitenwänden gleich groß ist. Wir haben Latten auf das Metalldach und die Seite des Autos geklebt, wohingegen wir die hölzernen Seitenwände (und die Vorderwand) festgeschraubt haben. Die Rückwand haben wir aus 3,6 mm starkem Hartholz gefertigt, da es flexibel ist und daher gut zu der schrägen Wand passt. Du kannst natürlich auch eine gerade Rückwand herstellen, indem du eine andere Vorbereitung wählst.
TIPP: Bringe in deinem 44 x 44 mm Rahmen einen vertikalen Balken an, so dass du später deine Duschstange befestigen kannst. Schreibe die Position dieses Balkens auf, bevor du die Innenwand daran festschraubst. So weißt du genau, an welcher Position du die Duschstange später sicher montieren kannst.
Abfluss und Verkabelung für Wohnmobil-Duschkabine.
Säge die Vorderwand mit einer Eingangsöffnung zurecht. Passe die Eingangsöffnung an die von dir gewünschte Breite an und plane die (später einzubauende) Wohnmobil-Duschtür mit ein. Säge die Deckenplatte auf Maß und befestige sie an der Vorbereitung für die Decke. Für die Decke wurde 5,5 mm starkes Sperrholz aus Hartholz verwendet. Denke daran, das Loch für das Dachfenster und die (mögliche) Beleuchtung auszusägen. Füge alles zusammen, und schon nimmt dein Duschraum Gestalt an!
SCHRITT 5: WOHNMOBIL-DUSCHE WASSERDICHT UND WIDERSTANDSFÄHIG MACHEN
Eine wasserdichte und widerstandsfähige Camper-Dusche ist von entscheidender Bedeutung. Du möchtest auf jeden Fall verhindern, dass Wasser unter deine Duschwanne gelangt oder in das Holz kriecht. Deshalb musst du dafür sorgen, dass der Raum wasserdicht wird. Zuallererst haben wir die Holzwände (an der Innenseite der Dusche) und die Decke zweimal mit wasserfester Beize behandelt. Anschließend wurden die Nähte mit Aluminiumband abgeklebt. Das ist kein Muss, aber wir haben es vorsichtshalber getan. Diese Stellen stellen nämlich die größten Schwachpunkte dar. Natürlich werden im Anschluss daran (in unserem Fall) Kunststofffliesen angebracht und die Nähte abgedichtet.
Camper Duschkabine abdichten.
SCHRITT 6: WOHNMOBIL-DUSCHE VERFLIESEN
Zeit, alles fein säuberlich fertigzustellen und ein schönes Ganzes daraus zu machen. Für die Verkleidung der Wohnmobil-Dusche haben wir uns für Grosfillex-Fliesen entschieden. Für uns ist das die perfekte Art, eine Wohnmobil-Dusche fertig zu stellen. Die synthetischen Fliesen von Grosfillex sind leicht, flexibel und dank des Rillensystems einfach zu verlegen. Zudem lassen sich die Fliesen problemlos mit einem Stanley-Messer schneiden.
Schneide zunächst alle Fliesen auf die gewünschten Maße zu und halte sie gemeinsam gegen die Wand. Sobald du zufrieden bist, können die Fliesen mit dem speziellen Grosfillex-Kleber befestigt werden. Wenn du keine Erfahrung mit dem Kleben besitzt (wie wir), überlasse die Aufgabe einem professionellen Kleber, der die Nähte ordentlich versiegeln kann. Das sieht hochwertig aus, und das Letzte, was du willst, ist eine Leckage in diesem Raum!
Fliesen in der Wohnmobil-Dusche anbringen.
SCHRITT 7: TÜR IN DIE WOHNMOBIL-DUSCHE EINBAUEN UND DUSCHKABINE FERTIGSTELLEN
Sobald die Silikondichtmasse getrocknet ist, können die letzten Feinarbeiten vorgenommen werden. Das betrifft den Einbau des Dachfensters, des Thermostats und der Duschstange. Die Duschtür kann ebenfalls eingebaut werden. Nachdem wir lange gesucht hatten, kauften wir auf eBay eine Faltduschtür für Wohnmobile. Diese Wohnmobil-Duschtür gewinnt keinen Schönheitspreis, aber sie funktioniert einwandfrei und lässt sich problemlos einbauen.
Vergiss nicht, nach dem Einbau der Duschtür die Nähte mit Silikondichtmittel abzudichten. Um ein ansprechenderes Erscheinungsbild zu erzielen und um die Toilette befestigen zu können, haben wir einen Boden aus Teakholz in die Duschwanne gelegt. Der Boden wurde nicht befestigt, aber er verschiebt sich nicht, da die Gummianschläge am Boden und das Gewicht der Toilette dies verhindern. Schließlich haben wir die Ecken, an denen zwei Wände aufeinandertreffen, mit Kunststoff-Eckprofilen versehen.
Schritt 7 bildete den Abschluss der Anleitung zum Bau einer Wohnmobil-Dusche. Möchtest du auch eine Camper-Dusche selbst einbauen? Hast du Fragen oder zusätzliche Tipps zum Thema Wohnmobil-Dusche? Hinterlasse uns nachfolgend einen Kommentar.
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